NS Savannah to WorldFair Seattle, 1962

NS Savannah – Baubericht (Teil 1 – Geschichte)

Die NS Savannah wurde 1962 in Dienst gestellt. Als erstes nuklear betriebenes Fracht- und Passagierschiff stellt sie einen Meilenstein in der Geschichte der Seefahrt dar. Das Revell-Modell der NS Savannah ist entsprechend interessant zu bauen. Hier beginnt der Baubericht.

GESCHICHTE DER NS SAVANNAH

Die NS Savannah wurde 1962 als kombiniertes Fracht- und Passagierschiff in Dienst gestellt. Sie wardas erste nuklear betriebene Schiff mit dem Zweck einer Erprobung als Handelsschiff. Nach dem Eisbrecher Leninist die NS Savannah das zweite zivile Schiff mit Nuklearantrieb. Neben militärischen Schiffen und U-Booten wurde nur noch die deutsche Otto Hahnals nuklear betriebenes Zivilschiff gebaut und in Dienst gestellt.

1955 wurde die NS Savannah von der US-Regierung als Teil der „Atoms for Peace“-Initiative in Auftrag gegeben. Am 21. Juli 1959 lief sie vom Stapel. Taufpatin war die damalige First Lady, Mamie Eisenhower.

Die Indienststellung des Schiffes erfolgte 1962 im Auftrag der United States Maritime Commission. Betrieben wurde sie von der Reederei American Export and Isbrandtsen Lines. Dabei stand der wirtschaftliche Betrieb des Schiffes niemals im Fokus des Interesses. Obgleich als kombiniertes Fracht- und Passgierschiff konzipiert, gebaut und ausgerüstet, stand die Erprobung des Nuklearantriebs im Vordergrund. Ausgerüstet mit einem Druckwasserreaktor von Babcock & Wilcox, der den Danpf für die 22.000 PS starken Turbinen lieferte, legte die NS Savannah 450.000 Semeilen zurück. 1972 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Der Betrieb war, wie ehedem bereits erwartet, niemals wirtschaftlich.

Nach Beendigung des aktiven Dienstes wurde das Schiff ab 1981 als Museumsschiff genutzt. Der Reaktor wurde in den 1990er Jahren entfernt. Seit 2006 liegt sie in Newport, Virginia, und wird komplett überholt.

Die Kosten für Bau und Betrieb des Schiffes belaufen sich auf rund 46,9 Mio. USD. 18.6 Mio. USD kostete das Schiff, 28,3 Mio. USD kosteten Reaktor und Nuklearbrennstoff. Die Kosten der Reaktordemontage, der Dekontaminierung und Entsorgung sind nicht beziffert.

HISTORISCHE BEDEUTUNG DER NS SAVANNAH

Angesichts der Einstufung als „National Historic Landmark“ durch das US-amerikanische Innenministerium wird die historische Bedeutung der NS Savannah klar. Die Idee zu diesem Schiff und dessen Beauftragung zum Bau liegen in einer Zeit, die von Technikgläubigkeit und „atomarer Euphorie“ geprägt war. Auf der einen Seite herrschte der „kalte Krieg“. Die Menschheit war sich der Gefahren der Atomkraft, in Form atomarer Waffen, deutlich bewußt. Auf der anderen Seite glaubte man jedoch, die Atomkraft wäre die Energieversorgung der Zukunft – sauber, effizient und sicher. Die NS Savannah sollte als Beispiel für die friedliche Nutzung der Atomkraft ein neues Zeitalter einläuten.

Wie es sich für ein gutes Beispiel gehört, sollte die NS Savannah überzeugen. Dazu gehört auch Ihr Design. Sie wurde von George G. Sharp, Incorprated, New York, entworfen. Ihre Linien sind stromlinienförmig und erinnern eher an eine schicke Luxusyacht als an ein Nutzschiff. Weil der Reaktor mittschiffs platziert wurde und für dessen Zugänglichkeit nicht überbaut sein durfte, befinden sich sämtliche Aufbauten am Heck des Schiffes. Für das elegante, tropfenförmige Design der Aufbauten, die dem Schiff neben der Eleganz auch ein futuristisches Äußeres verleihen, zeichnen vornehmlich Jack Heaney and Associates of Wilton, Connecticut, verantwortlich, die als Design-Berater in das Projekt involviert waren.

PERSÖNLICHE MOTIVATION

Natürlich beeindruckt mich die historische Bedeutung dieses Schiffes. Noch spannender finde ich jedoch die eleganten Formen. Der schlanke, stromlinienförmige Rumpf und die ebenso schmucken Aufbauten sind schon ein echter Hingucker. Dazu kommt: zivile Handelsschiffe sind selten. Die Schiffsmodellbausätze werden ganz klar von der grauen Flotte dominiert. Die NS Savannah ist somit ein eher seltenes Modell. Die Tatsache, dass das Schiff auch noch einen wahren Meilenstein der technischen Entwicklung darstellt, ist sozusagen das i-Tüpfelchen.

Der Bausatz – im nächsten Beitrag werde ich ihn näher vorstellen – ist zudem ein schon sehr alter Bausatz. Er entspricht nicht den heutigen Detaillierungsstandards. Daraus ein ansprechendes und fein detailliertes Modell zu bauen, stellt ebenso einen besonderen Reiz für mich dar.

Quellenhinweise: